BBS II Gifhorn und Diakonische Jugend- und Familienhilfe Kästorf planen Zusammenarbeit

BBS II Gifhorn und Diakonische Jugend- und Familienhilfe Kästorf planen Zusammenarbeit Die Corona-Pandemie fordert auch auf dem Ausbildungsmarkt seinen Tribut. Trotz staatlicher Unterstützung brechen in einigen Bereichen die Ausbildungszahlen ein. „Die Gründe dafür sind sehr verschieden und nicht nur bei den Jugendlichen oder den Betrieben zu finden“, weiß Schulleiter Carsten Melchert zu berichten. „Fakt ist jedoch“, stellt er weiter fest, „dass die jungen Menschen, die sonst schon schwer einen Ausbildungsplatz finden, in dieser aktuellen Krisensituation, noch schwerer an einen Ausbildungsplatz kommen“.

Diese Entwicklung ist der Grund, warum sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BBS II Gifhorn und der Diakonischen Jugend- und Familienhilfe Kästorf im Förderzentrum trafen, um für die dort betreuten Jugendlichen Strategien zu überlegen, wie diese dem Ausbildungsmarkt erfolgreich zugeführt werden können. Initiiert wurde das Treffen von Stefan Wäke in seiner Funktion als Leiter der Leitstelle der Region des Lernens, die an den BBSII Gifhorn installiert ist. Alle Teilnehmer des Treffens waren sich einig, dass die Angebote einer Zusammenarbeit direkt auf die Bedürfnisse der jungen Menschen mit sozialen und emotionalen Förderbedarf zielen muss.

„Diese jungen Menschen haben einen konkreten Förderbedarf und dadurch oft schwer, auf dem freien Markt einen Ausbildungsplatz zu finden“, erläutert Eckart Schulte von der Regionalleitung der Jugend- und Familienhilfe Kästorf. „Das Förderzentrum „Fieselhaus“ auf dem Gelände der Diakonische Jugend- und Familienhilfe bietet für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein leicht zu nutzendes Angebot, das ihnen Orientierung und eine Tagesstruktur gibt“, ergänzt Andreas Hübenthal Leiter des Förderzentrums. Hier möchte die neu initiierte Zusammenarbeit ansetzen und unter Nutzung der bekannten Strukturen den Weg für eine Ausbildung freimachen.

„Durch die Kooperation zwischen der BBS II und der Jugend- und Familienhilfe wollen wir mit unseren Lehrkräften, in enger Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen hier vor Ort, diese jungen Menschen unterstützen, bestärken und auf ein strukturiertes Berufsleben mit dem Ziel einer Ausbildung vorbereiten“, erklärt Stefan Wäke. Gabriele Zikoll vom Sozialen Dienst der Diakonischen Werkstätten Kästorf sieht ebenfalls in dieser Zusammenarbeit große Chancen: Durch das angedachte Konzept können sich die Jungen und Mädchen, die auf dem Gelände wohnen, beruflich orientieren, ihre Belastbarkeit steigern und sich in verschiedenen Arbeitsfeldern erproben.“, ergänzt sie.

Wenn die Corona-Pandemie es zulässt, soll die Zusammenarbeit im Januar starten. Am Ende des aktuellen Schuljahres soll eine Evaluation zeigen, wo geändert und nachjustiert werden muss. Es ist für beide Seiten Neuland, das betreten wird, unterstreichen Melchert und Schulte und sehen die Notwendigkeit bei beiden Partnern, eine hohe Flexibilität mitzubringen, damit mittelfristig viele junge Menschen als Facharbeiter oder Facharbeiterin ein stabiles Fundament für ihr Leben mitbekommen.